Verletzungen (z.B. an Muskeln, Sehnen und Bändern) und Schäden im Bereich des Bewegungsapparates (z.B. des Gelenkknorpels) können mit Hilfe von Plättchen-Reichem Plasma (PRP) / Autologem Conditioniertem Plasma (ACP) oftmals effektiv therapiert werden. Die PRP/ ACP-Behandlung gilt als sicheres Verfahren mit nur minimalen Nebenwirkungen, da sie auf körpereigenen Substanzen basiert.
Bei dieser Therapie werden körpereigene Heilungskräfte genutzt, um die Geweberegeneration und -reparatur zu fördern. Untersuchungen haben gezeigt, dass die im menschlichen Blut enthaltenden Wachstumsfaktoren verschiedene Heilungsvorgänge positiv beeinflussen können, indem sie Selbstheilungs- und Regenerationsprozesse einleiten. Die Wirkung der PRP-Therapie / ACP-Therapie beruht auf der Freisetzung von Wachstumsfaktoren aus den Thrombozyten (Blutplättchen). Diese Plättchen sind Wunderwerke der Natur: Sie enthalten Wachstumsfaktoren und bioaktive Proteine, die entscheidend für die Zellproliferation, Angiogenese (Bildung neuer Blutgefäße) und die Entzündungsmodulation sind. Die Plättchen aktivieren je nach Injektionsort verschiedene Zelltypen wie Knorpel- (Chondrozyten), Knochen- (Osteoblasten), Muskel-(Myoblasten) und Sehnenzellen (Tenozyten).
Die Qualität des PRP/ ACP – und damit seine therapeutische Wirksamkeit – ist aber nicht allein von der Aufbereitung abhängig. Die Forschung zeigt, dass die Zusammensetzung des Blutes, aus dem das PRP / ACP gewonnen wird, maßgeblich auch durch die Ernährung beeinflusst werden kann. Eine gezielte Zufuhr von Mikronährstoffen wie z.B. Antioxidantien (Vitamin C, Vitamin E, Coenzym Q10 und Polyphenole), sowohl über die Nahrung (Beeren, Nüsse, grünes Blattgemüse, dunkle Schokolade) als auch gegebenenfalls über Nahrungsergänzungsmittel, kann die Wirksamkeit der PRP- Therapie / ACP-Therapie optimieren und die Regeneration beschleunigen.
Ablauf
Nach Entnahme einer kleinen Menge venösen Blutes (ca.10ml), folgt ein spezielles Trennverfahren (Zentrifugieren). Hierbei wird der Teil des Blutes gewonnen, der die körpereigenen regenerativen und z.B. arthrosehemmenden Bestandteile enthält. Durch eine speziell entwickelte Doppelspritze ist die sterile Gewinnung und Injektion der Wachstumsfaktoren gewährleistet.Prä- und posttherapeutische Ernährungsstrategien für die PRP-Therapie/ ACP Therapie:
Vor der PRP- Therapie/ ACP-Therapie: In den Tagen vor einer PRP-Behandlung wird empfohlen, auf eine ausgewogene Zufuhr von Makronährstoffen (Proteine, Fette, Kohlenhydrate) zu achten. Am Tag der Behandlung selbst sollten Stimulanzien wie Nikotin, Alkohol und Koffein vermieden werden. Zudem wird geraten, in den Tagen vor der Behandlung reichlich Wasser zu trinken (mindestens 2 Liter Wasser täglich, sofern medizinisch nichts dagegenspricht). Ein gut hydrierter Körper hat ein besseres Blutvolumen und eine optimale Viskosität.
Nach der PRP-Therapie/ ACP- Therapie: Die Zeit nach der PRP-Behandlung ist entscheidend für den Heilungserfolg. Der Körper benötigt optimale Bedingungen, um die durch das PRP angestoßenen Regenerationsprozesse effektiv durchzuführen. Eine entzündungsarme Ernährung ist hier wichtig. Weiterhin spielen hier Makronährstoffe und auch Mikronährstoffe, sowie der Flüssigkeitshaushalt eine entscheidende Rolle. Omega-3-Fettsäuren (z.B. fetter Fisch, Leinsamen), Antioxidantien und Vitamine können Entzündungen reduzieren und die Gewebereparatur unterstützen. Eine gute Hydratation bleibt auch in dieser Phase unerlässlich.
Die vorgestellten Maßnahmen machen deutlich, dass PRP/ACP mehr ist als eine Spritze – es ist ein Prozess, der vor und nach der eigentlichen Injektion aktiv gestaltet werden kann. Es ist im Interesse von Ärztin und Patient*innen, das Maximum an Wirksamkeit herauszuholen.